Zahlen, Größen, Dimensionen

MINT in Lügde 2019

Seit nunmehr neun Jahren haben alle Lügder Bildungseinrichtungen altersübergreifend von der Kitas bis zur Sekundarschule „MINT“ entdeckt. Damit ist natürlich nicht der Farbton gemeint; vielmehr steht dieses Kurzwort für die Anfangsbuchstaben von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Seit 2011 beschäftigen sich die jungen Menschen praxisorientiert jeweils mit einer Thematik dieser vier Bereiche. Dieses Jahr ist das „M“ dran, das nach 2016, als man sich mit Geometrie befasste, erst zum zweiten Mal im Fokus steht. Diesmal geht es um „Zahlen-Größen-Dimensionen“. Das Motto dieser 9. Veranstaltung hat alle Kinder und Jugendlichen eingeladen: „MINT in Lügde zählt auf dich“.

Naturwissenschaftlichen und technischen Nachwuchs zu fördern ist eine Aufgabe, die sich übergreifend die Kitas, Grundschulen und die Sekundarschule unterstützt von der Schwering & Hasse Stiftung und der heimischen Wirtschaft mit dem MINT-Projekt in Lügde vorgenommen haben. Die beiden Koordinatoren, die Pädagogen Oliver Jösten und Jürgen Weiland vom Arbeitskreis MINT, entwickeln gemeinsam mit Erzieherinnen und Kollegien der Bildungseinrichtungen ein breites Spektrum des jeweiligen Schwerpunktthemas. Manches Thema stellt dabei eine besondere Herausforderung speziell für die sechs Kindertagesstätten (einschließlich der U3-Kita „Burg Adebar“) dar. Es gelingt jedoch offensichtlich in jedem Jahr, jeweils altersgerechte Herausforderungen zu entwickeln.

So auch für das diesjährige Thema „Zahlen“. „Wir hören oft, dass die nachwachsende Generation wenig Vorstellungen von Maßen jeglicher Form hat“, begründet Jürgen Weiland die Entscheidung in diesem Jahr für diesen Schwerpunkt. „Wir wissen auch, dass in den von den MINT-Bereichen betroffenen Berufsfeldern in der deutschen Wirtschaft der Nachwuchs fehlt. Jede Hilfe ist hier gut angelegt.“ Seit September 2018, als man sich gemeinsam auf das Thema einigte, entwickelten sich bei den Teilnehmereinrichtungen Ideen zu altersgerechten Umsetzungen. Wie aber macht man den Jüngsten Zahlen und deren Bedeutung klar? „Ein ganz guter Ansatz ist immer der Bezug zu Bekanntem“, weiß die Leiterin der Kita Falkenhagen, Martina Deppenmeier. Alles, was die Kinder anfassen, sehen und fühlen können, bietet bei den Kleinen unzählige Möglichkeiten. So wird natürlich gebastelt, ein Würfel etwa mit seinen „Augen“. Die Jungen und Mädchen entdecken ihre Hände und Füße mit den fünf Gliedern, sie bauen Türme aus Bauklötzen, vergleichen die mit ihrer Körpergröße und erkennen Dimensionen von klein, groß und größer. Bei einer Waldwoche sammeln sie kleine Pflanzenteile und kleben die Anzahl passend zur Ziffer auf ein Blatt, sie verlängern eine Zahlenraupe mit Punkten bis sie ganz lang wird, bauen ein Zahlenpuzzle zusammen und erleben dann ein im Kellerraum ein auf Filzvorlagen in geometrischen Formen aufgebautes Zahlendorf voll mit Gegenständen, die etwas mit der jeweiligen Ziffer von Null bis Zehn zu tun haben. Die Kinder entwickeln in diesem Dorf Geschichten, tauschen die Minikissen von der Acht zur Eins, das damit zur Zwei wird. In anderen Räumen wird gemalt und gebastelt. Alle Aktionen werden auf einer Stellwand beispielhaft zusammengetragen. „Die werden wir dann am MINT-Tag im Emmerauenpark ausstellen, um sie dann den Familien und auch den Fördern zu zeigen“, kündigt Martina Deppenmeier an.

Am Samstag, den 25. Mai werden bei freiem Eintritt von 15 bis 17.30 Uhr im Emmerauenpark (bei schlechter Witterung weicht man ins Schützenhaus aus) wieder viele spannende Stationen der Bildungseinrichtungen zu sehen sein und auch zum Mitmachen für die Besucher einladen, wenn sich alles um Zahlen, Größen und Dimensionen dreht. Es wird gezählt, gemessen und gewogen, und natürlich spielt auch die Zeit eine Rolle. „Möglich wird das nur durch unsere Unterstützer von Privatpersonen bis zur heimischen Wirtschaft. Und auch der Landrat des Kreises Lippe und der Förderverein im Netzwerk Wirtschaft-Schule beteiligen sich“, freut sich der Initiator, der Geschäftsführer der Schwering & Hasse Stiftung, Georg-Jescow von Puttkamer.